Krankengymnastik am Gerät
Eine Heilmittelverordnung Deines Arztes über „KGG“ bedeutet, dass Du unter Anleitung und mit einem auf Dich abgestimmten Trainingsplan trainieren solltest um Deine Belastbarkeit aufzubauen oder zu steigern. Häufig soll auch das Gleichgewicht trainiert werden und Kraft. Als sinnvoll hat sich 2- 3x in der Woche erwiesen mit jeweils einem Tag Pause dazwischen.
Behandelnde Therapeut*innen haben eine „KGG“ Zusatzausbildung gemacht und sind darin geprüft worden.
Du benötigst Sportzeug incl. Turnschuhe, meistens auch ein kleines Handtuch um es als Unterlage auf die verschiedenen Geräte zu legen und etwas zu trinken schadet auch nicht.
Die Therapie dauert eine Stunde und Du bist mit maximal zwei weiteren Patient*innen bei einem Therapeuten/ einer Therapeutin in der Betreuung. Das ist gesetzlich so vorgegeben.
Grundsätzlich wird mit Dir zusammen ein Trainingsplan erarbeitet. Ich habe das so kennengelernt, dass zunächst Belastungstests bezüglich Puls und Blutdruck gemacht werden um zu prüfen, ob die Belastbarkeit für eine Trainingstherapie geeignet ist.
Der Trainingsplan umfasst im Groben zumindest ein Aufwärmprogramm (Fahrradergometer, Laufband, Rudergerät, Crosstrainer…), ein Sequenztraining an Geräten ( Beinstemme, Pull Down, Kniestrecker/beuger, Row etc.) , Gleichgewichtstraining (Posturomed, Balanceparcour, Kletterwand etc.) und ein Mattenprogramm – meistens zum Dehnen.
Das sind nur Beispiele- je nachdem welche Möglichkeiten eine Praxis hat.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich durch das ungewohnte Training Muskelkater einstellt oder vielleicht auch Beschwerden. In dem Fall lässt sich der Trainingsplan meistens gut anpassen- sprecht die Therapeut*innen darauf an und fragt!
Anstrengend darf es in den meisten Fällen sein (je nach Diagnose mehr oder weniger). Veränderungen und Wachstum finden selten in unserer Komfort-Zone statt.
Eine Anmerkung zum Gleichgewichtstraining: wenn Du diese Übungen locker absolvieren kannst, ist eine Steigerung notwendig! Es geht ja darum das Gleichgewicht zu verbessern und das funktioniert nicht, wenn Du nur übst, was Du ohnehin schon kannst. Es darf durchaus eine kleine Herausforderung sein.
Eine gute Selbsteinschätzung ist die Borg-Scala. Wenn Ihr damit arbeitet, solltet Ihr auf jeden Fall wissen, in welchem Bereich Ihr trainieren sollt. Und bedenkt bitte: wir sind nicht jeden Tag gleich gut oder schlecht drauf- es ist wichtig sich der Tagesform anzupassen!
Sollte die Trainingstherapie über einen längeren Zeitraum notwendig sein, macht es Sinn den Trainingsplan mehrfach anzupassen und eventuell zu verändern.
Und nicht vergessen: hab soviel Spaß wie möglich dabei!